Über die Dresden Mutti bin ich auf die Blogparade von Sunnybe gestoßen.“Was brauchen Familien in Deutschland wirklich?“

Da mach ich doch gerne mit 🙂

Zeit

Mein Mann hatte direkt nach der Geburt 4 Wochen Urlaub.Sein Arbeitgeber gab ihm da die Möglichkeit direkt nach der Geburt den Urlaub zu nehmen. Ziemlich großzügig denn mit 10 Tagen über den Termin war die Geburt und somit der Urlaubsantritt nicht planbar.

Immer wieder hatte ich mich in dieser Zeit gefragt, wie ich das hätte überhaupt ohne ihn schaffen sollen. Nach meinem Kaiserschnitt war ich noch sehr eingeschränkt. Er versorgte mich mit Essen, schmiss den Haushalt und zusammen lernten wir unser kleines Baby kennen.

Später nahm er nochmal 2 Monate Elternzeit. Da war LittleOne 6 Monate alt . In diesem Alter fängt es auch so langsam an, dass die Babys mehr machen können . Bei der Beikosteinführung und dem Babyalltag half mein Mann mit. Außerdem flogen wir einmal nach Spanien und noch einmal spontan nach Portugal. Unsere Tage waren zeitlos. Heute in den Zoo und morgen schauen wir mal…

Zum ersten Geburtstag hatte mein Mann wieder 1 Monat Elternzeit. Auch diesmal machten wir Familienurlaub in den VAE , feierten das erste Jahr als Eltern, und hatten einfach eine tolle intensive und wertvolle Familienzeit.

Dank der Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 ist dieser LUXUS nun möglich. Zeit als Familie!

Dennoch gibt es Eltern, die sich die Auszeit der Väter nicht leisten können. Das sollte nicht sein. Ich würde mir wünschen, dass das Elterngeld nicht ähnlich hoch ist wie Arbeitslosengeld, sondern höher. Sicher würde es einigen Familien helfen, wenn es mehr Elterngeld geben würde. Dankbar sollten wir sein, über 14 Monate bezahlte Auszeit. Aber dann sollte es sich auch wirklich jeder ( Papa) leisten können!

Bezahlbaren Wohnraum

Wohnraum ist knapp. Nicht jede Familie kann sich noch Eigenheim leisten. Oft frisst die Miete oder die Hausrate 50% des monatlichen Gesamteinkommens. Der Staat fördert Familien bereits mit der Wohn- Riesterzulage und dem Baukindergeld. Wenn eine 4 köpfige Familie beide Varianten voll ausschöpft, erhält sie auf den Monat runtergebrochen rund 280€** vom Staat ( Steuerermäßigungen, sollten welche anfallen, sind außen vor). Naja. Immerhin etwas aber ganz ehrlich: es könnte besser sein. Wie kann man nun bezahlbaren Wohnraum für Familien schaffen? Ist es fair, wenn Familien zum Beispiel weniger Grunderwerbssteuer zahlen müssen? Und wenn das Geld dann doch „nur“ für eine Mietwohnung reicht, gibt es kaum Angebot auf dem Wohnungsmarkt. Das noch vorhandene Angebot ist entweder nicht bezahlbar oder in einem extrem schlechten Zustand oder am besten noch beides.

Oder ist es zuviel verlangt für eine 4 köpfige Familie in einer 3 Zimmer Wohnung zu leben? Früher ging das ja auch. Die Oma lebte mit 5 Geschwistern auf 80qm . Geht alles.

Ich finde schon , dass zumindest jedes Kind ein eigenes Zimmer haben sollte. Das ist sicher in der Kleinkinder Zeit nicht notwendig. Aber so ab Teenie Alter möchte ich gerne meinem Kind einen eigenen Rückzugsort bieten können.

Familienfreundliche Arbeitgeber & flexible Kinderbetreuung

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie trägt offensichtlich zu einer höheren Kinderzahl bei, wie die Studie „Emanzipation oder Kindergeld?“ des Berlin-Instituts gezeigt hat. Ein guter Schritt gegen den Demografischen Wandel.

Wenn das Kind krank ist, gibt es pro Elternteil 10 Tage Kinderkrankenschein und jeweils pro Tag 70% Arbeitslohn.Warum werden Eltern eigentlich „bestraft“ mit Gehaltskürzungen, weil ihr Kind krank ist? Der Gesetzgeber hab sich dazu ja schon mal was nettes einfallen lassen, aber was ist denn, wenn mein Kind länger krank ist? Hat dazu jemand eine Lösung?

Eine weitere Frage ist: Was ist denn, wenn der Kindergarten streikt? Die Tagesmutter krank wird? Oma und Opa nicht einspringen können?

Ich kenne Arbeitgeber, die Eltern-Kind Büros haben, sollte mal die Betreuung kurzzeitig ausfallen. Ich kenne Arbeitgeber, die auch der Teilzeit Mutti Homeoffice möglich machen. Natürlich geht Kinderbetreuung UND Homeoffice nicht parallel, aber wenn man zb 1 Stunde ins Büro fahren muss und dann auf dem Rückweg hoffen muss, dass diesmal kein Stau ist um sein Kind pünktlich aus der KITA abzuholen, entzerrt Homeoffice ungemein.

Ich denke, es hat sich in den letzten Jahren schon viel getan, was die Vereinbarkeit angeht. Aber es ist bei weitem noch nicht ausgereift und ganz besonders noch nicht überall angekommen. Auch im Hinblick auf die Elternzeit beim Vater sollte es noch deutlich mehr Akzeptanz geben.

Dennoch nützt ein super familienfreundlicher Arbeitgeber immer noch nichts, wenn ich mein Kind nicht in eine Betreuung schicken kann. Es gibt hier, wo ich lebe echt noch diese AnnoTuk Zeiten , wo ich mein Kind Mittags aus der Kita abholen muss und es dann Nachmittags wiederbringen kann. Das nennt sich dann die 35 Stunden Woche. Geht gar nicht!

Trotz Recht auf einen Betreuungsplatz ab dem 1.Lebensjahr fehlen immer noch in den Kommunen KITA Plätze. Ich verstehe das eigentlich nicht. Ein Baby wird geboren und beim Standesamt angemeldet. Ab da weiß die Kommune doch, wie viele Einjährige es im Folgejahr geben wird. Wenn man eine Nachfrage von 70% an KITA Plätzen ab 1 Jahr unterstellt kann man doch super im Voraus kalkulieren. Wahrscheinlich denke ich einfach zu einfach 🙂

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Tipps zur Eingewöhnung bei der Tagesmutter

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Foto: Adobe Stock

** 2 mal Grundzulage i.H.v. 175€ pro Erwachsener und 2mal 300€ Kinderzulage für Kinder, die nach 2008 geboren sind = 950€ jährlich = 79,17€ monatlich

Baukindergeld 12000 pro Kind in 10 Jahren. Macht 1200€ pro Jahr und 100€ monatlich

bei 2 Kindern: 200€

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