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Ich möchte gerne erzählen warum und wie es dazu kam, dass mich das Thema bewegt und was ich für ein plastikfreieres Leben mit Nachhaltigkeit tue. Denn mal ehrlich: Von jetzt auf gleich plastikfrei und Zero Waste zu leben ist tatsächlich sehr schwer. Deswegen steht im Titel auch das Wort MÜLLSPAREND. Es erfordert Erfahrung, Trial & Error und eine Menge Recherche. Manchmal sogar Geld, aber ich achte immer auf den Pfennig bzw auf den Euro . Man kann nämlich sagen was man will, Kinder kosten einfach Geld. Daher ist es mir wirklich eine Herzensangelegenheit Eltern mit Geldspartipps zu inspirieren , aber gleichzeitig das Umweltbewusstsein zu fördern. Beim Thema Stoffwindeln zum Beispiel kostet der Umstieg schon etwas Zeit ( öfters waschen) und erstmal eine Stange Geld ( 500-600€  wenn man alles neu kauft) was sich aber finanziell mit der Zeit umkehrt

Bevor ich ein Baby hatte hat es mich manchmal schon gestört, dass die Bestellung beim Asia Mann so viel Müll verursachte. Ich achtete darauf, dass mein Auto sparsam ist – eher aus Kostengründen als aus Klimagründen.
Einmal probierte ich mich mit Waschnüssen aus aber scheiterte direkt, weil ich den Aprilfrische Duft vermisste.

Als dann unser Baby zur Welt kam explodierte die Restmülltonne! Ich hatte wirklich vorher nicht geahnt, dass so ein Minimensch so viel Müll produziert. Was lag da also drin: Wickelunterlagen, Windeln, windeln, windeln, Feuchttücher, Einmalwaschlappen, Stilleinlagen, Duftmüllbeutel, Schnullerverpackungen für den x. Nucki, Desinfektionstücher, und die Asia-Mann Bestellung mal wieder da ich ja eh nie zum Kochen kam.

Schrecklich.

Mich hat das Thema Müll noch nie so berührt wie mit der Geburt unseres ersten Kindes. Ständig lief ich zur Tonne. Und als nächsten Weg wieder in den Drogeriemarkt um noch mehr Müll zu kaufen.

Eines Tages erzählte eine Mutti beim Pekip, dass sie so viel Probleme mit roten , rauen Stellen im Windelbereich Ihres Kindes hat. Als Tipp bekam sie mit auf dem Weg einfach auf Stoffwindeln umzusteigen . Da hatte ich schon gedacht: Was tun wir der Haut bloß an, wenn sie ständig mit Plastik bedeckt ist und dann auch noch solche Hautprobleme bei manchen Babys verursacht.

Erst als meine Tochter ( ich nenne sie hier LittleOne) 1 Jahr alt wurde bin ich dann tatsächlich auf Stoffwindeln umgestiegen um irgendwie diese nervenden Müllberge zu umgehen und aufgrund vom schlechten Gewissen mein Baby ständig in Plastik zu wickeln. Dabei habe ich mich nach und nach mit dem Thema Zero Waste und Plastikfrei auseinander gesetzt.

Hier meine Tipps

  • feste Mullwindeln/wasserundurchlässige Unterlagen statt Einweg Wickelunterlagen  Anfangs dachte ich ,ich könnte auf die Wickelunterlagen insbesondere unterwegs nicht verzichten. Aber eine Altenpflegerin erzählt dann irgendwann mal, dass die alten Leute ja immer diese wasserundurchlässigen Unterlagen fürs Bett* haben. Da die ja waschbar sind, kam mir die Idee diese dann auch mal aufzusuchen. Natürlich gibt’s die auch für Babys  (haben alte Menschen und Babies unterschiedliche Bedürfnisse an wasserdichten Unterlagen- ha ha) Ich benutze daher oft diese Unterlagen oder auch festere Mullwindeln , die ich dann doppelt falte. Und seitdem wurde kein einziges Paket Wickelunterlagen mehr gekauft!
Mullwindel statt Wickelunterlage Zero waste Baby
Hier mal unzensiert und ungeschönt ein Blick auf unseren Wickeltisch – Mullwindel statt Wickelunterlage zum Wegwerfen
  • Stoffwindeln statt Wegwerfwindeln Stoffwindeln haben einfach so viele Vorteile. Sie sind viel freundlicher und schmeichelnder zum Popo und gelten daher auch als hautfreundlich. Außerdem sind sie deutlich umweltfreundlicher! Langfristig spart die Anschaffung von Stoffwindeln auch gutes Geld. Je eher man damit anfängt, umso günstiger. Ich habe leider viel zu lange gezögert, da ich erst knapp 500 € Anschaffungskosten aufbringen musste. Wer sich noch unsicher ist, kann ja mal einen Stoffwindel Mietservice oder Starter Pakete testen. In Facebookgruppen zum Thema Stoffwindeln kann man auch gute gebrauchte Windeln kaufen.Ich persönliche habe meine Windeln alle neu gekauft bei Amazon*, Stoffywelt* und Ananasshop

!“ Ein Baby braucht durchschnittlich 5000 Wegwerfwindeln bzw 1,5 Tonnen Windelmüll .Eine Wegwerfwindel brauch 500 Jahre um zu verrotten.

Quelle: Nicola Schmidt „Artgerecht – das andere BabyBuch
Stoffwindeln Baby Plastikfrei
Meine Stoffys

Mein Fazit nach 2 Monaten mit Stoffwindeln findest du HIER

  • Gebraucht kaufen wir haben extrem vieles gebraucht gekauft und zum Teil auch wieder verkauft. Das beste Beispiel ist unser Kinderwagen. Oktober 2017 für 360 € gekauft. Von April 2018 bis Februar 2019 genutzt und für 290 € wieder verkauft. Für viele Erstmamas ist der Kauf des Kinderwagens eigentlich schon eine Art Event. Schön im Babyfachmarkt Probefahren und dann am PC Farbe und Ausstattung aussuchen und bestellen. 6 Monate Lieferzeit abwarten und dann muss der Wagen aber erstmal ausgelüftet werden. Das Auslüften fällt beim Gebrauchtkauf komplett weg. Man kann fast alles in der Waschmaschine waschen und desinfizieren (am besten mit Essig, Soda, Natron) und Probefahren kann man auch in Wermelskirchen bei Familie Müller-Meier-Schmidt statt im Babymarkt. Letztens hatte ich wieder so einen Fall: Ich war auf der Suche nach einer Sonnenblende fürs Auto hinten am Kindersitz. Eine ohne Motiv sollte es sein. In einer Facebookgruppe für Mamas in meiner Stadt habe ich ein Gesuch gepostet und konnte noch am selben Tag eine kostenlose Sonnenblende in Schwarz abholen. Statt für 8,99 plus 3,99 Versand aus China kostenlos direkt aus meiner Stadt
  • Ausleihen statt Kaufen Aktuell hat eine Freundin von mir eine Babytrage , einen Spielbogen und diverse Babykleidung ausgeliehen. Ich selber hatte von einer anderen Freundin ebenfalls Babykleidung geliehen. Wenn du in deinem Freundeskreis oder auch Familie Eltern mit Babys oder Kleinkindern hast, dann frag ruhig. Meist sind die Eltern froh, wenn sie etwas Platz bekommen und du , dass du dir zb. Den Kauf einer teuren Babytrage sparen konntest.
  • Waschlappen und Wasser statt Feuchttücher Neben Windeln und Wickelunterlagen sind Feuchttücher auch extreme Müllproduzierer. Einmal kurz benutzt und weg damit. Ich habe mir von einer Stoffwindel Seite Waschlappen* bestellt. Babys Popo dankt es mir auch mit warmen Wasser geputzt zu werden. Diese Feuchttücher entfernen ja sogar die hartnäckigsten Flecken an diversen anderen Stellen im Haushalt. Da frag ich mich echt, was ist da drin? Sowas lass ich nicht so gerne an Babys Popo. Dennoch bin ich noch nicht gänzlich sooo zero Waste, dass ich dazu die passende Lösung für Unterwegs gefunden habe. Da benutze ich tatsächlich der Einfachheit halber leider noch Feuchttücher. Wer Tipps hat – immer her damit!
Unsere Waschlappen – die weichen (und meiner Meinung nach besseren) von Stoffywelt* und die mit Frotee von Amazon*
  • Babywaschmittel selber machen Seit kurzem mache ich mein Waschmittel selber ( Mutti übertreibt nun mit dem Ökotripp:-) ). Eine Mischung aus Kernseife und Soda. Es spart ungemein Geld und ist sehr schonend für unsere Umwelt. Statt zum Sensitiv Babywaschmittel aus der Drogerie zu greifen, empfehle ich es jedem mal auszuprobieren. Es reinigt unsere Wäsche wirklich sehr gut.
  • Stillen statt Pre Tja, ein kontrovers diskutiertes Thema. Stillen oder Flasche? Wenn ich jetzt nur mal den Umwelt -und den finanziellen Aspekt betrachte, spricht diesbezüglich alles fürs Stillen. Jede Mama entscheidet sich aus unterschiedlichen persönlichen Gründen für oder gegen das Stillen. Und das ist auch ok so. Ich habe 8 Monate gestillt und bin danach auf Pre umgestiegen. Unser Müll wuchs wieder etwas ( Prenahrungs Kartons) da wir 1 Packung in 3 Tagen verbrauchten. Und auch im Geldbeutel machte sich diese Umstellung bemerkbar. Dank Beikost und nach und nach ersetzter Milchmahlzeit ging das zum Glück schnell vorüber.
  • Milchpumpe leihen statt kaufen Die wenigsten Mamas wissen, dass die gesetzliche Krankenkasse die Ausleihe einer Milchpumpe in der Apotheke für 3-6 Monate bezahlt. Ein Rezept vom Frauenarzt reicht aus . Hier muss man nicht unnötig wieder etwas kaufen, was man nach wenigen Monaten in der Ecke herumstehen lässt.
  • waschbare Stilleinlagen statt Wegwerfstilleinlagen hier gilt dasselbe wie bei den Stoffwindeln. Natürlich hat man anfangs höhere Ausgaben, die sich dann mit der Zeit relativieren.
  • Edelstahlflaschen oder Glasflaschen statt Plastikflaschen Ja auch ich habe normale Plastikbabyflaschen gekauft. Mir war das damals noch gar nicht so bewusst, dass das Plastik auch in die Milch oder ins Wasser übergehen könnte. Aber dann habe ich mal aus einer bekannten Trinklernhilfe einen Schluck genommen. Ich war wirklich schockiert, wie ekelig das Wasser daraus schmeckte. Ab da gab es dann nur noch Edelstahl-oder Glasflaschen. In meinem Flaschenbeitrag habe ich davon berichtet.Bei Edelstahl muss man auch noch drauf achten, dass es nicht den Geschmack ändert, aber es gibt mittlerweile gute Anbieter auf dem Markt. Glas ist definitiv geschmacksneutral und gibt nichts ins Getränk ab. Natürlich haben beide Varianten ihren Preis. Sowohl monetär als auch im Komfort, denn beide Materialien sind schwerer als Plastik. Mir ist es das Wert. Selbst bei der Tagesmutter hat mein Kind eine Edelstahlflasche* für ihr Wasser, da ich da erst recht nicht kontrollieren kann wie oft das Wasser am Tag gewechselt wird.
Mission Plastikfrei Pura Kiki Flaschen
Eine unserer aktuell benutzen Flaschen
  • Kochtopf statt Vaporisator Alles was wir kaufen ist potenzieller Müll. So auch ein Vaporisator, der die Fläschchen und Schnuller fürs Baby sterilisieren soll. Ein einfacher Kochtopf reicht völlig aus. Ich habe das so gemacht, dass ich die Nuckis bei kochenenden Wasser 10 Minuten im Topf ausgekocht habe. Am besten einen Timer stellen, damit man nicht den Topf vergisst während das Neugeborene wieder Aufmerksamkeit verlangt.
  • Spielzeug aus Alltagsgegenständen, Haargummis, Töpfe, Löffel, Skat Karten , Schuhe, Spiegel, Dies ist nur eine kleine Auswahl mit was meine Tochter gespielt hat. Natürlich sollte man einem 5 Monate altem Baby keine Haargummis zum Spielen geben und es unbeaufsichtigt lassen. Die Kinder zeigen dir eh an was sie interessiert sind und dann bieten sich Alltagsgegenstände doch super an. Nichts gekauft, kein neuer zukünftiger Müll
  • Holzspielzeug statt Plastik Wer doch oder zusätzlich Spielzeug anbieten möchte, dem würde ich empfehlen auf Holzspielzeug zu setzen. Natürlich hat unser Kind auch normales Spielzeug 🙂 Dieses kann man auch gut gebraucht für den kleinen Euro bekommen. Einmal abwaschen und los geht’s. Es gibt tolle Kugelbahnen oder Lauftiere aus Holz. Wenn Weihnachten oder Geburtstag vor der Tür steht, schlage ich den schenkenden Familienmitgliedern immer eine Auswahl an Geschenken vor. Leider haben sich beim 1. Geburtstag von LittleOne nicht alle an diese Liste gehalten und es gab Doppelgeschenke von Motorikwürfeln aus Plastik!!! Naja.. nächstes Weihnachten werde ich da nochmal mein Glück versuchen. Kennt jemand das Problem ?
Spieltrapezbogen
Unser Spieltrapez aus Holz
  • Leitungswasser statt Mineralwasser / Babywasser aus dem Supermarkt Meine Meinung ist, dass das sogenannte „Babywasser“ ein großer Werbequatsch an besorgte Eltern ist. Es wird teuer in Plastikflaschen verkauft und verspricht besonders schonend für Babys Bäuchlein zu sein. Dabei ist unser Leitungswasser in Deutschland sehr gut kontrolliert und für Babynahrung sogar zugelassen. Ich selber würde das Leitungswasser nochmal abkochen um wirklich sicher zugehen (Wasserkocher aus Glas*!) Für uns Großen haben wir einen Wassersprudler* gekauft und trinken seitdem selber Leitungswasser.

Im Allgemeinen ist frisches Leitungswasser in Deutschland gut für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet und kann hierzu verwendet werden.“

Quelle: kindergesundheit-info.de
  • Zwiebel statt Nasenspray Bald beginnt wieder die Rotznasenzeit. So ein Schnupfen kann bei Babys und Kleinkindern ja gut und gerne mal 6-7 Wochen andauern. Der Kinderarzt verschreibt dann sicher gerne Nasenspray für Säuglinge. Ich hab mit so vielen Nasensprays rumgeeiert, dass ich irgendwann selber die Nase voll hatte. Die Zwiebel musste nun dran glauben. Einige Nächte stank das Schlafzimmer nach Döner / Zwiebel. Aber die aufgeschnittene Zwiebel an LittleOnes Bett wirkte tatsächlich sehr gut. Und mal wieder Müll gespart. Versuch es einfach mal.
  • Früchte statt Quetschies Bei uns gibt’s immer nachmittags selbst geschnitzte Früchte wie zb. Pfirsich, Banane, Apfel oder Trauben. Ich brauche erst gar nicht irgendwelche teuren Quetschies kaufen. Diese Dinger sind natürlich echt bequem. Schnell mal eben gekauft und Kind versorgt. Immer verpackt und das Kind liebt es. Ja! Aber diese Quetschies vermitteln doch direkt aufmachen, aufessen, weg damit! Use it and throw away. Und wer mal nach den Inhaltsstoffen und Testberichten googelt wird es schaudern, was da alles für Quatsch drin ist. Ne, also du liest schon: Quetschies sind nicht meins. Außer : Im Notfall bei einem Wutanfall / Weltenschmerz etc auf Reisen, wenn man schon ewig unterwegs ist und die Öko selbstgeschnitzen Früchte seit Stunden verbraucht sind – dann greife auch ich mal zum Quetschie. Das kam genau 1mal vor.
  • Spucktücher statt Lätzchen Aus der Not heraus bin ich irgendwann darauf gekommen meinem Kind ein Spucktuch umzubinden. Das geht ganz easy und bedeckt sehr viel – was auch wirklich notwendig ist bei dem Gematsche.
  • Baby Kleidung in eine Patchworkdecke umnnähen lassen – hier noch ein sehr schöner Tipp, den auch ich sicher mal in die Tat umsetzen werde. Man kann aus den alten Babysachen eine coole Patchworkdecke nähen oder nähen lassen. Wenn du die Sachen nicht verkauft bekommst oder sogar direkt als Erinnerung eh behalten willst, ist das doch ne coole Sache um den Gebrauch der Sachen nochmal zu nutzen. Und die Kleidung muss nicht weggeworfen werden. Wie gesagt, habe ich es selber noch nicht machen lassen, da wir ein weiteres Kind wollen.

Kennt jemand eine Plastikfreie Alternative für Babypartydeko? Hier mein leider noch nicht plastikfreier Beitrag

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